
Grünkohl, auch als Braunkohl oder Kale bekannt, ist ein vielseitiges und nährstoffreiches Gemüse, das in vielen Gärten weltweit kultiviert wird. Seine robusten Blätter und sein hoher Vitamin- und Mineralstoffgehalt machen ihn zu einem beliebten Bestandteil der Küche und zu einer wertvollen Pflanze im Garten. In diesem Artikel werden wir uns ausführlich mit den Aspekten des Anbaus, der Pflege und der Nutzung von Grünkohl beschäftigen.
Standort & Boden

Grünkohl ist eine widerstandsfähige Pflanze, die in vielen verschiedenen Klimazonen gedeiht. Der optimale Standort für Grünkohl ist ein sonniger bis halbschattiger Platz im Garten. Vollsonnige Standorte fördern das Wachstum und die Entwicklung der kräftigen Blätter, die das charakteristische Merkmal dieser Pflanze sind.
Der Boden sollte gut durchlässig, humusreich und leicht sauer bis neutral sein (pH-Wert zwischen 6,0 und 7,0). Eine gute Bodenstruktur ist wichtig, da Grünkohl tief wurzelt und auf einen lockeren Boden angewiesen ist, um optimal zu wachsen. Es empfiehlt sich, den Boden vor der Aussaat oder Pflanzung mit Kompost oder gut verrottetem Mist zu verbessern, um die Nährstoffversorgung zu gewährleisten.
Aussaat & Pflanzung

Die Aussaat von Grünkohl kann direkt ins Freiland oder in Saatkästen erfolgen. Die besten Zeiten für die Aussaat sind im Frühjahr (April bis Mai) und im Spätsommer (August bis September). Bei der Direktsaat ins Freiland sollte der Abstand zwischen den Reihen etwa 40 bis 50 cm betragen, um den Pflanzen genügend Platz für die Entfaltung ihrer großen Blätter zu geben.
Die Samen werden etwa 1 bis 2 cm tief in die Erde eingebracht. Für eine frühere Ernte kann Grünkohl auch in Saatkästen vorgezogen werden. Nach etwa vier bis sechs Wochen sind die Jungpflanzen bereit, ins Freiland umzuziehen. Beim Auspflanzen sollte der Abstand zwischen den Pflanzen 40 bis 50 cm betragen.
Gute Nachbarn
Grünkohl lässt sich gut mit verschiedenen anderen Gemüsesorten kombinieren, die im Garten angebaut werden.
Gute Nachbarn sind unter anderem:
- Karotten: Diese verbessern die Bodenstruktur und lockern den Boden auf, was den tiefen Wurzeln des Grünkohls zugutekommt.
- Zwiebeln und Knoblauch: Sie haben eine abschreckende Wirkung auf Schädlinge wie Blattläuse und Kohlweißlinge.
- Kopfsalat: Da Kopfsalat eine kürzere Wachstumsperiode hat, kann er gut zwischen den Reihen von Grünkohl gepflanzt werden, ohne um Platz zu konkurrieren.
Pflege & Düngung
Grünkohl benötigt während seiner Wachstumsphase regelmäßige Pflege und Düngung. Die Pflanze ist relativ anspruchslos, profitiert jedoch von einer gleichmäßigen Wasserversorgung, besonders während trockener Perioden. Eine leichte Feuchtigkeit ist optimal für die meisten Pflanzen, da so die Wurzeln ausreichend Wasser und Nährstoffe aufnehmen können. Die Düngung erfolgt am besten mit einem organischen Dünger wie Kompost oder Hornspänen.
Eine erste Düngung erfolgt vor der Pflanzung, eine zweite etwa sechs Wochen nach dem Pflanzen. Achten Sie darauf, stickstoffreiche Dünger zu verwenden, da Grünkohl einen hohen Stickstoffbedarf hat, um kräftige Blätter zu entwickeln. Das regelmäßige Entfernen von Unkraut ist ebenfalls wichtig, um Konkurrenz um Nährstoffe und Wasser zu vermeiden. Mulchen hilft dabei, den Boden feucht zu halten und Unkraut zu unterdrücken.
Ernte
Die Ernte von Grünkohl kann je nach Aussaatzeitpunkt und Wetterbedingungen zwischen Herbst und Winter erfolgen. In vielen Regionen wird der Grünkohl nach dem ersten Frost geerntet, da die Kälte den Zuckergehalt in den Blättern erhöht und sie dadurch milder und süßer schmecken. Geerntet werden die äußeren, unteren Blätter, während die Pflanze weiter wächst. So kann über einen längeren Zeitraum hinweg immer wieder frischer Grünkohl geerntet werden. Die Blätter sollten möglichst morgens geerntet werden, wenn sie noch frisch und knackig sind.
Aufbewahrung
Frischer Grünkohl hält sich im Kühlschrank etwa eine Woche. Er sollte ungewaschen in einer luftdichten Plastiktüte aufbewahrt werden, um seine Frische zu bewahren. Für eine längere Lagerung kann Grünkohl blanchiert und eingefroren werden. Dazu werden die Blätter kurz in kochendem Wasser blanchiert, in Eiswasser abgeschreckt, gut abgetropft und anschließend in Gefrierbeuteln eingefroren.
Krankheiten und Schädlinge
Grünkohl ist relativ widerstandsfähig gegen viele Krankheiten und Schädlinge, dennoch gibt es einige, die ihm zusetzen können:
- Kohlweißling: Die Raupen dieses Schmetterlings fressen große Löcher in die Blätter. Abhilfe schafft das Abdecken der Pflanzen mit einem feinmaschigen Netz.
- Blattläuse: Diese saugen den Pflanzensaft aus den Blättern und können das Wachstum hemmen. Natürliche Feinde wie Marienkäfer oder das Abspritzen mit Seifenwasser helfen gegen Blattläuse.
- Mehltau: Ein Pilz, der weiße Flecken auf den Blättern verursacht. Regelmäßige Kontrolle und das Entfernen betroffener Blätter sind wichtig.
Nährstoffe, Verarbeitung & Rezepte

Grünkohl: Die Nährstoffbombe unter den Gemüsesorten!
Die Blätter enthalten hohe Mengen an Vitamin C, Vitamin K und Vitamin A sowie zahlreiche Mineralstoffe wie Kalzium, Kalium und Eisen. Zudem ist Grünkohl reich an Ballaststoffen und Antioxidantien, die eine wichtige Rolle für die Gesundheit spielen.
Verarbeitung und Rezepte Grünkohl kann auf vielfältige Weise verarbeitet werden. Beliebte Rezepte sind unter anderem:
- Grünkohleintopf: Ein herzhaftes Gericht, das oft mit Kartoffeln, Wurst oder Speck zubereitet wird.
- Grünkohlchips: Die Blätter werden mit etwas Olivenöl und Salz im Ofen knusprig gebacken.
- Smoothies: Frische Grünkohlblätter können in grünen Smoothies verarbeitet werden und liefern eine extra Portion Vitamine.
Gesundheit
Die gesundheitlichen Vorteile von Grünkohl sind vielfältig. Er unterstützt das Immunsystem durch seinen hohen Vitamin-C-Gehalt, fördert die Blutgerinnung dank Vitamin K und trägt zur Erhaltung gesunder Augen bei durch Vitamin A. Die Ballaststoffe unterstützen die Verdauung und können zur Senkung des Cholesterinspiegels beitragen.
Zusätzlich haben die enthaltenen Antioxidantien entzündungshemmende Eigenschaften und können das Risiko chronischer Krankheiten wie Herzkrankheiten und Krebs reduzieren. Grünkohl ist somit ein wertvoller Bestandteil einer gesunden Ernährung und trägt auf vielfältige Weise zu einem gesunden Lebensstil bei. Grünkohl ist nicht nur ein pflegeleichtes und robustes Gemüse im Garten, sondern auch ein äußerst gesundes Lebensmittel.
Mit der richtigen Pflege und den passenden Anbaubedingungen können Sie eine reiche Ernte erzielen und von den zahlreichen gesundheitlichen Vorteilen profitieren. Ob in deftigen Eintöpfen, als knusprige Chips oder in frischen Smoothies – Grünkohl bereichert die Küche und unterstützt gleichzeitig Ihre Gesundheit.
Der Geschmack von Grünkohl
Grünkohl, bekannt für seine krausen, tiefgrünen Blätter, hat einen einzigartigen Geschmack, der ihn von vielen anderen Blattgemüsen unterscheidet. Dieser Geschmack wird oft als erdig, herzhaft und leicht bitter beschrieben, mit einer subtilen Süße, die besonders nach dem ersten Frost intensiver wird. Hier sind einige detaillierte Aspekte des Grünkohlgeschmacks und wie er je nach Zubereitung variieren kann.