Braunfäule Tomaten

Braunfäule Tomaten:

Braunfäule ist eine der gefürchtetsten Krankheiten im Tomatenanbau und kann ganze Ernten vernichten. Besonders Hobbygärtner, die ihre Tomaten im Garten oder im Hochbeet anbauen, sind davon betroffen. Doch was genau ist Braunfäule, woran erkennt man sie, und wie kann man sie verhindern oder effektiv bekämpfen?

Ursachen der Braunfäule Tomaten

Die Braunfäule wird durch den Pilz Phytophthora infestans verursacht, der sich besonders bei feuchtem und kühlem Wetter schnell ausbreitet. Die Sporen des Pilzes werden durch Wind und Wasser verbreitet und können über Regentropfen auf die Blätter der Tomaten gelangen. Besonders betroffen sind schlecht belüftete Standorte, wo anhaltende Feuchtigkeit die Infektion begünstigt. Auch Kartoffeln sind anfällig für diese Krankheit, weshalb Tomaten und Kartoffeln nicht nebeneinander gepflanzt werden sollten.

Nicht nur Tomaten sind von dieser Krankheit betroffen. Auch andere Gemüsearten und sogar einige Zier- und Zimmerpflanzen können durch Pilzkrankheiten geschwächt werden. Ein gut durchdachter Pflanzenschutz ist daher essenziell, um die Ausbreitung von Krankheiten im gesamten Garten zu verhindern. Eine durchdachte Fruchtfolge und der Einsatz von Nützlingen tragen dazu bei, dass sich Pflanzen langfristig gesund entwickeln können.

Frische, gesunde Tomatenpflanzen mit grünen Blättern und reifen roten Früchten.
Regelmäßige Pflege und vorbeugende Maßnahmen sorgen für eine gesunde Tomatenernte.

Symptome erkennen

Braunfäule Tomaten: Achten Sie auf diese Anzeichen

Die ersten Anzeichen der Braunfäule sind braune, wassergetränkte Flecken auf den Blättern, die sich rasch ausbreiten. Später befallen sie auch die Stängel und Früchte. Die Tomaten bekommen dunkle, harte Flecken, faulen und werden ungenießbar. In fortgeschrittenem Stadium sterben die Pflanzen vollständig ab. Neben Tomaten können auch Kartoffeln von der Kraut- und Knollenfäule betroffen sein, weshalb eine enge Fruchtfolge mit diesen Pflanzen vermieden werden sollte.

Ein Garten, in dem regelmäßig Tomaten angebaut werden, sollte darauf achten, dass sich keine Pilzsporen im Boden anreichern. Eine gute Möglichkeit, dies zu verhindern, ist der gezielte Einsatz von Dünger, der die Pflanzen stärkt und ihre Widerstandsfähigkeit gegen Krankheiten erhöht. Zudem sollten Nützlinge wie Marienkäfer oder Raubmilben gefördert werden, um Schädlinge zu reduzieren, die die Pflanzen zusätzlich schwächen.

Hände eines Gärtners, der befallene Blätter einer Tomatenpflanze abschneidet.
Befallene Blätter sollten regelmäßig entfernt werden, um eine weitere Ausbreitung zu verhindern.

Vorbeugung: So schützt man Tomaten vor Braunfäule

  • Standortwahl: Tomaten sollten an einem luftigen, sonnigen Platz stehen. Idealerweise schützt ein Tomatenhaus oder eine Überdachung sie vor Regen.
  • Sortenauswahl: Widerstandsfähige Tomatensorten wie ‚Phantasia‘ oder ‚De Berao‘ sind weniger anfällig für Braunfäule.
  • Gießverhalten: Niemals von oben gießen! Das Wasser sollte direkt an die Wurzeln gelangen, um die Blätter trocken zu halten.
  • Blätter ausdünnen: Eine luftige Pflanze trocknet schneller ab. Entferne regelmäßig bodennahe und überflüssige Blätter.
  • Fruchtfolge beachten: Tomaten nicht jedes Jahr an denselben Platz setzen, um die Anreicherung von Pilzsporen im Boden zu vermeiden.
  • Dünger einsetzen: Eine ausgewogene Düngung stärkt die Pflanze und erhöht ihre Widerstandskraft gegen Krankheiten und Schädlinge.
  • Nützlinge fördern: Marienkäfer und Raubmilben helfen, Schädlinge wie Blattläuse zu reduzieren, die Tomaten zusätzlich schwächen können.
  • Kraut entfernen: Nach der Ernte sollten abgestorbene Pflanzenreste, das sogenannte Kraut, sofort entsorgt werden, um eine weitere Ausbreitung der Braunfäule zu verhindern.
  • Rasenpflege: Ein gepflegter Rasen trägt dazu bei, das Mikroklima im Garten zu regulieren und übermäßige Feuchtigkeit zu vermeiden, die das Wachstum von Pilzen begünstigen könnte.
  • Mischkultur nutzen: Das Pflanzen von Basilikum oder Knoblauch in der Nähe der Tomaten kann helfen, Pilzbefall zu reduzieren.
  • Mulchen: Eine Mulchschicht aus Stroh oder Rindenmulch kann verhindern, dass Pilzsporen aus dem Boden auf die Pflanzen spritzen.
Nahaufnahme einer Tomatenpflanze mit braunen, welken Blättern und befallenen Früchten.
Braunfäule Tomaten zeigt sich durch dunkle Flecken auf Blättern und Früchten, die schnell faulen.

Bekämpfung der Braunfäule Tomaten

Wenn die Braunfäule bereits ausgebrochen ist, hilft schnelles Handeln:

  • Befallene Blätter und Früchte sofort entfernen und nicht auf den Kompost werfen.
  • Pflanzen mit biologischen Mitteln wie Schachtelhalmbrühe oder Kupferspritzungen stärken.
  • Bei starkem Befall kann es sinnvoll sein, ganze Pflanzen zu entfernen, um eine Ausbreitung zu verhindern.
  • Regelmäßige Kontrollen helfen, frühzeitig Maßnahmen zur Bekämpfung zu ergreifen.
  • Auch Rasenflächen im Garten sollten gepflegt werden, um ein feuchtes Mikroklima zu vermeiden, das Pilzkrankheiten begünstigt.
  • Der Einsatz von Pflanzenschutzmitteln kann helfen, die Krankheit unter Kontrolle zu halten. Dabei sollten möglichst umweltfreundliche Produkte verwendet werden.
  • Durch Mischkultur mit anderen widerstandsfähigen Pflanzen lassen sich Schädlinge und Krankheiten in Schach halten.
  • Hausmittel gegen Braunfäule: Neben chemischen Mitteln gibt es auch natürliche Wege, Braunfäule zu bekämpfen. Eine Brühe aus Knoblauch oder Zwiebelschalen hat eine antibakterielle Wirkung und kann auf die Pflanzen gesprüht werden.
  • Komposthygiene beachten: Infizierte Pflanzenteile sollten nicht auf dem Kompost landen, da sie die Krankheit weiter verbreiten können.
  • Richtige Werkzeuge verwenden: Gartenwerkzeuge sollten regelmäßig desinfiziert werden, um eine Übertragung der Braunfäule auf andere Pflanzen zu vermeiden.
Tomatenpflanzen in Mischkultur mit Basilikum und Knoblauch als natürliche Schutzmaßnahme.
Basilikum und Knoblauch neben Tomaten gepflanzt helfen, Pilzkrankheiten zu verhindern.
Braunfäule Tomaten: Ein Gärtner besprüht Tomatenpflanzen mit einem biologischen Mittel gegen Braunfäule.
Natürliche Spritzmittel wie Schachtelhalmbrühe helfen, Braunfäule effektiv zu bekämpfen.

Zimmerpflanzen und andere gefährdete Pflanzen

Obwohl Braunfäule hauptsächlich Tomaten betrifft, können auch Zimmerpflanzen und andere Gemüsepflanzen unter ähnlichen Pilzkrankheiten leiden. Pilzsporen können über die Luft oder über kontaminierte Erde in Innenräume gelangen und dort Pflanzen befallen. Deshalb ist es wichtig, Zimmerpflanzen regelmäßig auf Symptome zu überprüfen und betroffene Pflanzenteile frühzeitig zu entfernen. Eine gute Belüftung sowie der richtige Dünger helfen dabei, die Pflanzen gesund zu halten. Auch hier kann Pflanzenschutz durch den Einsatz von Nützlingen wie Raubmilben oder Nematoden effektiv sein.

Braunfäule ist eine ernstzunehmende Krankheit, doch mit der richtigen Vorsorge und Pflege lassen sich Schäden minimieren. Wer auf resistente Tomatensorten setzt, seine Tomaten trocken hält, Nützlinge im Garten fördert und regelmäßig auf Schädlinge und Krankheiten kontrolliert, kann gesunde und schmackhafte Tomaten ernten. Auch Zimmerpflanzen und andere Gemüsesorten profitieren von einem guten Pflanzenschutz und einer optimalen Pflege.

Ein durchdachtes Gartenmanagement mit Fruchtfolge, richtiger Düngung und der Förderung von Nützlingen trägt dazu bei, dass Tomaten und andere Pflanzen widerstandsfähiger gegen Krankheiten werden. Schädlinge, die das Wachstum der Pflanzen zusätzlich beeinträchtigen könnten, sollten konsequent bekämpft werden, um eine gesunde Ernte zu gewährleisten. So lassen sich nicht nur Tomaten, sondern auch andere Gemüsesorten langfristig erfolgreich anbauen. Die richtige Kombination aus Pflanzenschutz, organischem Dünger und der Förderung von Nützlingen kann dazu beitragen, dass Braunfäule gar nicht erst entsteht.

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